Axel Weiss-Thiel ist seit 2007 hauptamtlicher Stadtrat der Stadt Hanau, seit dem 8. Mai 2017 ist er Bürgermeister. Der Diplom-Volkswirt verantwortet in Hanau unter anderem den Fachbereich „Bildung, Soziale Dienste und Integration“ sowie den Eigenbetrieb „Hanau Kindertagesbetreuung“. Er ist der zuständige Dezernent für die Schul- und Kindergartenplanung und deren Entwicklung. In Hanau gibt es derzeit 30 Schulen und 54 Kindertagesstätten. Im Pioneer Park Hanau will die Stadt Hanau eine neue Grundschule und eine neue Kindertagesstätte errichten.
Im Pioneer Park werden einmal 4000 bis 5000 Menschen leben, darunter auch viele Kinder. Wie bereitet sich Hanau darauf vor?
Im Pioneer Park wird es viel Grün und viele Freiflächen geben – dort wird für alle, nicht nur für Kinder, viel Raum geschaffen, der für Freizeitaktivitäten jeder Couleur genutzt werden kann. Wir planen auch, eine Freilufthalle zu errichten. Und natürlich werden wir als Stadt Hanau für die Bewohner auch die Kindergarten- und Schulversorgung sicherstellen. Dazu ist ein Neubau im Osten des Geländes vorgesehen, in der Nähe der Kirche, unmittelbar angrenzend an den Wald.
Wie sehen die Pläne für Kindertagesstätte und Schule konkret aus?
Im Schulentwicklungsplan 2018 – 2022 der Stadt Hanau ist ein Neubau auf dem Gelände für eine dreizügige, inklusive Grundschule vorgesehen. Sie soll auch eine Ganztagsbetreuung, mindestens mit Profil 1, bieten. Die Pläne sehen auch eine entsprechende Turnhalle an der Schule vor. Zudem wird in direkter Nachbarschaft eine Kindertagesstätte für bis zu 175 Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren entstehen. Sie wird also sieben- bis achtzügig sein und eine Krippen- und Kita-Versorgung bieten und von 7 bis 17 Uhr geöffnet sein.
Was ist das Besondere am Konzept?
Ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts leitet sich schon aus dem geplanten Namen der Kindertagesstätte ab – sie soll „Gartenzwerge“ heißen, mit dem Untertitel „Die grüne Kita im Pioneer-Quartier“. Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass die Umwelterziehung hier eine große Rolle spielen wird – begünstigt auch durch die Nähe zum Naturschutzgebiet. Die Kinder sollen frühzeitig mit Themen wie Naturschutz, Nachhaltigkeit und Klimawandel in Kontakt kommen – über Konzeptbausteine wie „Gartenanbau“, „Walderfahrungen“, „Müllvermeidung und -entsorgung“ oder „Tiergestützte Pädagogik“. Der zweite wichtige Baustein wird die Sprachförderung sein. Hanau ist bunt, der Pioneer Park Hanau wird bunt sein. In unserer Stadt leben Menschen aus vielen unterschiedlichen Nationen. Sie alle sollen – unabhängig von der Herkunft – beim Spracherwerb unterstützt und gefördert werden. Denn die sprachliche Kompetenz ist nicht nur der Schlüssel zur Integration, sondern beeinflusst auch in hohem Maße die lebenslange Bildungsbiografie. Die Übergänge zwischen Kita und Grundschule werden fließend sein, denn beide nutzen das gleiche Gelände. Die Außenbereiche werden aber natürlich den Altersklassen entsprechend gestaltet sein. Die Konzepte werden inklusiv ausgerichtet, beide Einrichtungen werden barrierefrei sein.
Wann können die Kinder dort hingehen und wo kann man sich anmelden?
Der Baubeginn für die Kindertagesstätte wird zeitnah nach der Erschließung des Grundstücks erfolgen – wir planen derzeit mit einem Baustart Anfang 2020. Die Fertigstellung ist für Winter 2021 vorgesehen. Die Grundschule wird voraussichtlich ab Sommer 2023 nutzbar sein. Für die neue Kindertagesstätte kann man sich über die bestehende Kindertagesstätte Wolfgang anmelden. Anmeldungen für die Grundschule laufen über die Robinsonschule, für Hortplätze über die Kindertagesstätte Old Argonner.
Was ist für den Übergang geplant, also für jene Bewohner, die schon vorher in den Pioneer Park Hanau ziehen?
Die Übergangslösungen werden bedarfsgerecht vorbereitet. Kita-Plätze werden in der Kindertagesstätte Wolfgang zur Verfügung stehen – falls notwendig werden wir dort zusätzliche mobile Raumelemente aufstellen. Bis zur Fertigstellung des Neubaus wird die Beschulung der Kinder im Grundschulalter über die Robinsonschule sichergestellt. Dort werden durch Flächenoptimierung neue Kapazitäten geschaffen. Zudem können bei Bedarf noch mobile Raumelemente auf dem Gelände der Elisabeth-Schmitz-Schule errichtet werden.