Dr. Marc Weinstock ist zusammen mit Martin Bieberle Geschäftsführer der LEG Hessen-Hanau GmbH, einer gemeinsamen Projektgesellschaft der Stadt Hanau und der DSK I BIG Gruppe. Als geschäftsführender Gesellschafter der DSK I BIG Gruppe entwickelt und gestaltet er den Pioneer Park Hanau maßgeblich mit.
Wofür soll der Pioneer Park künftig stehen?
Der Pioneer Park soll auch in seiner Struktur Pionierarbeit leisten. Wir haben uns als großes Ziel vorgenommen, den Pioniergeist als Motto dieses Quartiers zu leben und stetig weiterzuentwickeln. Unsere Idee vom Leben und Wohnen im Pioneer Park spielt sich dabei in drei Dimensionen ab: Das Quartier soll für Vielfalt, Fortschritt und Nachhaltigkeit stehen – wobei wir unter „Vielfalt“ Offenheit, Toleranz und soziale Gerechtigkeit verstehen. Die Dimensionen „Fortschritt“ und „Nachhaltigkeit“ zielen nicht nur auf das Hier und Jetzt, sondern generationenübergreifend weit in die Zukunft.
Wie spiegelt sich „Vielfalt“ in konkreten Projekten des Pioneer Park wider?
Ein Quartier kann nur dann vielfältig sein, wenn es von verschiedenen Menschen bewohnt wird. Also von Menschen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Einkommens. Um diese Mischung zu erreichen, wollen wir möglichst vielfältige Wohnformen in allen Preisklassen zur Miete und zum Kauf anbieten. Das Thema „Bezahlbares Wohnen“ ist für uns dabei genauso wichtig, wie die Schaffung von Wohnraum für ältere Menschen oder eine zeitgemäße, hochwertige Qualität in der Architektur umzusetzen. Im Pioneer Park werden wir also genauso bezahlbares Wohnen ermöglichen, wie auch die Schaffung von sehr exklusivem Wohnraum. Wir werden zwar viele neue Gebäude errichten, aber die historische, städtebauliche Figur genauso wie alte Bestandsgebäude und viele alte Bäume erhalten. Dadurch wird dieses Quartier einen ganz eigenen Charakter bekommen.
Was bedeutet denn „Fortschritt“ für das Thema Wohnen im Pioneer Park?
Wir werden fortschrittliche Konzepte in vielen Bereichen des Pioneer Parks umsetzen. Das beginnt schon bei der Erzeugung von Energie und Wärme, bei der wir uns vorgenommen haben, ein CO2-neutrales Quartier zu entwickeln. Darüber hinaus werden wir viele Angebote im Bereich Verkehr schaffen, die künftige Entwicklungen vorwegnehmen: Wir planen Carsharing-Modelle, bei denen wir uns auf Elektromobile konzentrieren. Auch im Wohnungsbau werden wir Angebote für generationenübergreifendes Wohnen anbieten und mit experimentellen Wohnformen spielen.
Sie sprechen in der dritten Dimension von „Nachhaltigkeit“, dem „grünen“ Gesicht des Pioneer Parks. Worum geht es dabei konkret?
Ich hatte das Thema Energie- und Wärmeerzeugung schon angesprochen. Seit Jahrzehnten wird in Hanau Fernwärme angeboten, die in einem Kohlekraftwerk erzeugt wird. Wir hingegen werden mit Nahwärme-Inseln arbeiten, Kraft-Wärme-Kopplung anbieten und Biogas verstromen – dadurch wird der Pioneer Park nahezu CO2-neutral werden. Außerdem werden wir Mobilitäts-Angebote schaffen, die es Menschen erleichtern, sich vom eigenen Auto zu verabschieden. Wichtig ist uns: Wir wollen Angebote für die Menschen schaffen, sie aber nicht erziehen und bevormunden.
Welches Bild haben Sie im Kopf, wenn Sie an den Pioneer Park in zehn Jahren denken? Was ist heute Ihre Idee von morgen?
Ich sehe ein vielfältiges, grünes Quartier, in dem gesellschaftlicher Zusammenhalt gelebt wird. Unabhängig von Einkommensklasse, Alter und Herkunft leben und wohnen die Menschen im Pioneer Park zusammen. Ich wünsche mir aber nicht nur den Zusammenhalt der neuen Bewohner des Pioneer Parks, sondern auch die erfolgreiche Integration des Pioneer Parks in die bereits vorhandene Gesellschaft von Hanau. Der Pioneer Park soll eine Bereicherung für die Stadt Hanau und ihre Menschen werden. So wie früher die Pioniere werden wir nur als Team erfolgreich sein!